Seit der Gebietsreform in Bayern am 1.Mai 1978, bilden die Orte Obertheres, Untertheres, Buch und Horhausen, ehemals selbständige Gemeinden, die neu entstandene Gemeinde "Theres". Theres mit seinen Ortsteilen hat 2.689 Einwohner (Stand Juni 1997). Aus drei Gemeinden, Theres, Gädheim und Wonfurt entstand die neue Verwaltungsgemeinschaft "Theres" mit dem Verwaltungssitz in Obertheres. Jede dieser drei Gemeinden hat ihre Eigenständigkeit mit Bürgermeister und Gemeinderäten.

Obertheres

Weit über 1000 Jahre ist die Vergangenheit des Dorfes nachzuweisen. Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahre 802 unter der Bezeichnung "Terisse". Im Sommer 906 wurde der ostfränkische Graf Adalbert v. Babenberg - Besitzer der Burg "Teressa" - belagert und enthauptet. Bischof Suidger von Bamberg gründete um das Jahr 1043 das Benediktinerkloster "Tharisse". Die goldene Zeit des Klosters begann unter dem Abt Gregor Fuchs, der auch die Klosterkirche erbaute. Das Klosterleben fand mit der Säkularisation 1803 ein jähes Ende. Die Klosterkirche wurde abgerissen und alle Besitzungen verkauft. Auf dem Jahre 1727 stammt das Rathaus, das damals das Centgericht der Abtei war. Die Marienkapelle mit ihren Barockfiguren, aus der Werkstatt von Thomas Wagner, und den Ölgemälden von C. Geiger ist ein Kleinod von Obertheres. Das jetzige Pfarrhaus von Obertheres war der frühere Klostergasthof "Zum Lamm", erbaut um 1750 vom Abt Gregor Fuchs. Alte Fachwerkhäuser, Toreinfahrten und Bildstöcke zeugen von der klösterlichen Vergangenheit. Der weit über die Grenzen Unterfrankens hinaus bekannte Bildhauer Johann Peter Wagner wurde 1730 in Obertheres geboren. Johann Sebastian Bernabas Pfaff, 1747 in Obertheres geboren, war ein ebenso bekannter Bildhauer.

Untertheres

Das Dorf Untertheres hat vieles mit dem Klosterdorf Obertheres gemeinsam. Die Frühsiedlung von Untertheres stand schon unter dem Schutz der Wachburg "Tharissa", 889 als Besitztum des fränkischen Adelsgeschlechtes der Babenberger genannt. 1094 hab es immer noch ein einziges "Tharissa" - Theres. In der Staufenzeit dürfte sich die Unterscheidung der beiden Orte Ober- und Unter-(Nieder-)theres gebildet haben, denn in einem Besitzstreit zwischen dem Kloster und der Gemeinde Niederntheres am 29.03.1240 wurde zugunsten des Klosters entschieden. Seit 1348 wird offiziell zwischen Ober- und Untertheres unterschieden. Schon 1510 hatte Untertheres als Klosterdorf eine eigene Dorfordnung. Nach dieser Dorfordnung wurde dem Fingerhof, im Namen des Abtes, das Schultheißenamt übertragen. Durch die Säkularisation 1803 wurde das Klosterdorf Untertheres von einem über 700 Jahre währenden Lehensverhältnis und der Zehntpflicht gegenüber dem Kloster Theres entbunden. Der Neubau der noch heute unveränderten stehenden Kirche fällt in die Zeit des Abtes Gregor Fuchs (1715-1755), der an der Stelle der alten Kirche diesen neuen Kirchenbau errichteten ließ. Um 1408 war bereits der Kirchhof um die alte Kirche angelegt worden. Wahrscheinlich stammen die Pläne des Neubaues von dem Baumeister Josef Greisling, der auch die Pläne der Abteikirche in Obertheres gefertigt hatte. Das 1718 neu geschaffene Klosterwappen mit Adler und Raute neben dem Fuchs als Wappentier befindet sich über den Eingangsportal. Die Innenausstattung und die Seitenaltäre stammen von dem Klosterbildhauer Thomas Wagner. Im Jahre 1804 haben Bürger aus Untertheres vier Esterbauer-Figuren und den vergoldeten Tabernakel aus der Klosterkirche erworben, auch die Orgel stammt aus der abgebrochenen Abteikirche, die 1908 einer Neukonstruktion weichen musste. Westlich von Untertheres befindet sich eine Kreuzigungsgruppe die man dem bekannten Klosterbildhauer Thomas Wagner zuschreibt, obwohl die Inschrift G.D.S.T. 1807 auf einen anderen Bildhauer schließen lässt.

Wagenhausen

Die Wüstung Wagenhausen wurde am 12. Juli 1438 der Pfarrei Untertheres zugewiesen.

Horhausen

In der Mainebene südlich von Obertheres liegt das kleine Dorf Horhausen. Die ersten Bewohner sollen Wenden gewesen sein. Seit Kaiser Heinrich 2. (1002-1024) bis zur Säkularisation gehörte Horhausen zum Kloster Theres. In einer kaiserlichen Urkunde wird es bereits 1023 genannt. Der Abt Johannes des Klosters Theres erstellte bereits 1670 eine Dorfordnung für Horhausen. Die zur Pfarrei Obertheres gehörende Filialkirche St. Borromäus ist ein 1773 - 1774 vom Thereser Abt Bernard Breunig errichteter Kirchenbau. Über dem Westportal prangt das Wappen der Abtei Theres. Die Inneneinrichtung der kleinen aber bemerkenswerten Kirche gehört dem Rokoko um 1770 an. Das weiße (1753) und das rote Kreuz stammen aus Zeiten des Klosters Theres. Bereits am 1.Januar 1974, im Hinblick auf die Gebietsreform in Bayern, schlossen sich Horhausen und Obertheres zu einer Gemeinde zusammen.

Buch

Auf einem der südwestlichen, in das Maintal abfallenden Ausläufer der Haßberge liegt Buch. Auch Buch gehörte mit Ober- und Untertheres, Horhausen, Wagenhausen und Sailershausen zum Kloster Theres. Diese Orte sind seit alters her mit der Geschichte der ehemaligen Benediktinerabtei eng verbunden. Die erste urkundliche Erwähnung von Buch erfolgt im Jahr 1366. An der Hochstraße von Sennfeld über Schonungen - Forst - Buch - Wülflingen nach Haßfurt dürfte Buch wahrscheinlich schon früher entstanden sein. Man kann den Namen von einem Buchengehölz oder einer einzelnen Buche herleiten, Buch: "Bei den Buchen". 1466 war Buch, wie auch die übrigen zum Kloster Theres gehörigen Ortschaften, geplündert. Die Filialkirche St. Jakobus, zur Pfarrei Obertheres gehörig, wurde im Jahre 1615 erbaut, unter dem Abt Gregor Fuchs 2. 1736 erweitert und verändert. Aus dem Jahre 1733 stammt das von Gregor Fuchs errichtete Rathaus, dies bezeugten angebrachtes Wappen des Abtes.